Romantisches von Schubert bis Dylan
gesungenes und gelesenes Liedgut

Ute Rüppel - Gesang
Thomas Witte - Text
Achim Goettert - Saxophon, Bassklarinette, Gitarre

Programm:

Rob. Schumann / Jos. v: Eichendorff
Erik Satie / Jean Cocteau
Kurt Schwitters
Johannes Brahms
Hanns Eisler / Bertolt Brecht
Rolf Dieter Brinkmann
T. Durden / M. B. Axton / Elvis Presley
Else Lasker - Schüler
Frank Wedekind
Franz Schubert / Heinrich Heine
Kurt Tucholsky
Hildegard Knef
Johannes Brahms
Friedrich Hollaender

Arnold Schoenberg / Frank Wedekind
Kurt Weill
Charles Aznavour
Georg Kreisler
Leonard Cohen
Bob Dylan

 

link zu Ute Rüppel: www.ute-rueppel.de

link zu Thomas Witte

 

Das genaue Programm steht hier
Pressefoto download hier

 

und weitere Bilder

 

 

Pressekritik:

"Bitte wiederholen!"

ac.t art: Goettert, Witte und Rüppel entdecken die Romantik

Die Romantik ist wie keine Epoche vor ihr erfüllt von Widersprüchen. Altes und Neues, Geheimnis und Banalität, höchstes Gelingen und schmähliches Scheitern, absolute Selbstgewissheit und tiefe Resignation, kommerzialisierte Öffentlichkeit und weltflüchtige Einsamkeit stehen hier oft dicht beieinander. Vielleicht ist gerade das der Grund, warum die Romantik insgesamt die reichste, freieste und farbigste Entfaltung der abendländischen Musik hervorbrachte.

Grund genug für Jazzer Achim Goettert, ein romantisches Experiment mit gesungenem und gelesenem Liedgut zu wagen, Wort und Ton zu mixen, nicht nur von Franz Schubert bis Johannes Brahms, sondern auch von Bob Dylan bis Leonhard Cohen. Schließlich prägte keine Form die Romantik so sehr wie das Lied. Flankiert wurde Goettert dabei stimmlich von Thomas Witte, als vortragendem Schauspieler in der Region bestens bekannt, und singend von Ute Rüppel, der Opernsängerin mit dem flippigen, unklassischem Touch.

Jeder hat sein Spezialgebiet, auf dem er brillieren kann: Rüppel beherrscht ihren Satie meisterlich, Witte trägt Dylan mit Gänsehauteffekt und Samtstimme vor, Goettert steuert seine gewohnt hochkarätigen Sax-Improvisationen bei, die Paris und New York vors geistige Auge holen.

Darüber hinaus wagte sich jeder der Akteure auf ungewohntes Terrain: Goettert sang und griff zur Gitarre, die er schon seit Jahren nicht mehr spielte, Witte sang, scattete, rapte bei Presleys "Heartbreak Hotel", Rüppel gab bei den Brecht-Stücken die Chansonniere. Salonathmosphäre wie im alten Berlin kam bei Hollaenders "Wenn ich mir was wünschen dürfte", bei Tucholsky-Schwitters-Texten auf unterstützt durch die Wohnzimmer-Stimmung in Goetterts Zirndorfer Galerie ac.t art....

Platz für Authentizität

Da haben sich drei gesucht und gefunden. Die Brahms'sche "Schäferin" ist wohl selten mit soviel Esprit dargeboten worden. Höhepunkt: Georg Kreislers Ansichten über eine lebensgefährliche Institution namens Ehe. Ja, auch so kann Romantik entstehen, nämlich indem man Scheinidyllen zerstört, um Platz für Authentizität zu schaffen. Ein Romantik-Abend im umfassenden Wortsinn, fernab aller Klischees, ein facettenreiches Programm, das nach Wiederholung ruft.

 

Claudia Schuller

Fürther Nachrichten, 1./2. Februar 2003

 

home